Dienstag, 9. Juni 1840

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Arminio

Der Wochenanfang verlief ereignislos. In seiner ärmellosen, bodenlangen, rot leuchtenden Magierrobe durchkämmte Arminio mithilfe unzähliger Portale jeden Tag erst den Bundesstaat Minas Gerais und dann in immer weitläufigeren Kreisen die Umgebung. Er entstieg dem blauvioletten Licht und bewegte sich kaum, um keinerlei Vibrationen zu verursachen. Magisch durchforstete er die umliegenden Kilometer nach einem Lebenszeichen, bevor er den Weg zum nächsten Ort öffnete. Die Stunden verstrichen und er langweilte sich zunehmend.

Dienstag stieg er nahe einer Smaragdmine aus dem Portal. Die stupide Arbeit ermüdete ihn, und so benötigte er einen Moment der Konzentration, bis er in die magische Sicht wechselte. Hinter sich hörte er ein Rascheln und blauviolettes Licht erfüllte den Platz. Blitzschnell drehte sich Arminio um und sah nur noch, wie ein nackter Fuß im Portal verschwand. „Merda“, fluchte er. Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Spuren zu analysieren. Die Abdrücke zeigten sogar einzelne Zehen, und er schätzte den schmalen Fuß auf vierundzwanzig Zentimeter, was mit Lorelias Fußlänge übereinstimmte. Die Restwärme ließ ihn deutlich erkennen, wo die Magierin gehockt hatte. Bruchstücke von dunklem Muttergestein waren mit grünen Steinen durchzogen und die Art, wie sie sortiert worden waren, zeugte von jemandem, der Ahnung von Smaragden hatte. Arminio war sich sicher: Es war Lorelia, die in das Portal gestiegen war.

Der Capitano beschloss, von einer entfernten Position aus den Ort zu observieren. Erst als die Sonne schon lange untergegangen war, und der Regen ihm zunehmend zusetzte, gab er auf.

Das Buch ist ab dem 26. November im Handel erhältlich: Die Akte Lorelia bei Amazon.de Mit Kindle Unlimited ist das Buch sogar kostenlos zu lesen.

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